Stadtwerke Rödental, Wasser
Informationen zur Wasserpreiserhöhung
Aufgrund der im Stadtrat beschlossenen Erhöhung der Wasserpreise ist es zu Nachfragen gekommen, die wir ernst nehmen und daher rund um das Thema aufklären wollen. Aus diesem Grund haben wir ergänzende Informationen zusammengestellt, die die Notwendigkeit des Schrittes erläutern.
Wie hoch ist der Wasserpreis in Rödental ab dem 1.1.2025?
Der Wasserpreis pro Kubikmeter wird sich ab dem kommenden Jahr auf 3,71 Euro belaufen und setzt sich dabei aus zahlreichen unterschiedlichen Komponenten zusammen.
– Der Erhalt und die Erneuerung des Netzes kosten alleine rund eine Million Euro pro Jahr, die im Wesentlichen durch die Einnahmen aus dem Grundpreis abgedeckt werden.
– Rund 39 Prozent des Kubikmeterpreises entfallen auf Materialkosten und die Kosten für den Betrieb der Wasserversorgung – dazu zählen Rohrbrüche, Reparaturen und Nebenkosten.
– Knapp 33 Prozent der Kosten resultieren aus Personalaufwendungen.
– Circa 19 Prozent sind Zinsaufwendungen für die fremdfinanzierten Investitionen in das Netz.
– Weitere sieben Prozent ergeben sich aus aufgelaufenen Verlusten für den Betrieb der Wasserversorgung aus den vergangenen drei Jahren, die in den kommenden Jahren zurückgezahlt werden müssen.
– Rund zwei Prozent entfallen auf Steuern und sonstige Aufwendungen
Warum erfolgt eine Preiserhöhung?
Die Stadtwerke Rödental sind aufgrund des Kommunalabgabengesetzes verpflichtet, kostendeckende Preise bzw. Gebühren für die Bereiche Wasser (und Abwasser) zu erheben. Die jährliche Überprüfung im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses hat ergeben, dass aufgrund aufgelaufener Defizite aus den Jahren 2022 bis 2024 in Höhe von 640.000 Euro eine Neukalkulation der Wasserpreise erforderlich ist. Diese Neuberechnung wurde durch einen externen Partner durchgeführt und entsprechend dieser Erkenntnisse die Anpassung der Preise umgesetzt.
Warum fällt der Anstieg so deutlich aus?
Der Wasserpreis wurde letztmalig vor fast sieben Jahren (zum 1.1.2018) erhöht. In der Zwischenzeit, zum 1.1.2020, erfolgte sogar eine Reduzierung auf 2,74 Euro pro Kubikmeter. Zeitgleich, also seit 2018, haben sich in nahezu allen relevanten Bereichen der Wasserversorgung immense Kostensteigerungen ergeben. Ein Beispiel dafür sind die drastisch gestiegenen Kosten für Bauleistungen: Hierdurch entstehen zum einen deutlich höhere Kosten für die Investitionen in neue Leitungen und zum anderen schlagen diese besonders gravierend bei den Reparaturkosten von Rohrbrüchen zu Buche. Alleine in den vergangenen zehn Jahren haben sich die durchschnittlichen Kosten für Reparaturen fast verdreifacht – im Schnitt von 6.000 Euro (2014) auf mehr als 17.000 Euro (2023). Erschwerend kommt hinzu, dass die Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre überdurchschnittlich hoch ausgefallen und damit die Personalkosten in der Wasserversorgung deutlich gestiegen sind.
Warum haben umliegende Kommunen teilweise günstigere Wasserpreise?
Die Situation in den einzelnen Kommunen ist nicht vergleichbar. Ganz entscheidend ist beispielsweise der Zustand der Netze. Im Rahmen des Zusammenschlusses zu Rödental wurden viele alte Netze übernommen, die es schrittweise zu sanieren galt und noch immer gilt. Angesichts der Tatsache, dass Rödental eine Flächengemeinde mit einem umfangreichen Wasserleitungsnetz ist, entstehen dadurch deutlich höhere Kosten als in anderen, meist kleineren Gemeinden. Mit dem Bau der Trinkwasseraufbereitung haben wir 2008 massiv in die Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger investiert. Andere Versorger refinanzieren derart große Investitionen häufig über Einmalbeiträge, die dann oftmals mehrere Tausend Euro betragen. Stattdessen hat sich Rödental dafür entschieden, die Investitionen langfristig über die Verbrauchsgebühren zu finanzieren.